Duftende Briefmarken

Duftende Wohlfahrtsmarken 2010
Wohlfahrtsmarken

Duftende Wohlfahrtsmarken 2010Briefmarken können jetzt nicht nur als Bild bewundert werden, man kann sie ab nun auch riechen.

2010 zeigen die Wohlfahrtsmarken die Obstarten Apfel, Erdbeere, Zitrone und Heidelbeere. Das Besondere ist bei dieser Sonderserie, dass die Marken beim Reiben einen Duft nach der jeweiligen Frucht freigeben.
Die Produktion war aufwändig, denn der Duft sollte ja nicht nach einmaligem Rubbeln verbraucht sein.

Was ist die „Wohlfahrtspflege“?

Wohlfahrtsmarken sind eine spezielle Art von Zuschlagmarken, die seit dem Jahre 1949 in Deutschland erscheinen. Neben dem reinen Portobetrag wird ein „Zuschlag“ erhoben, der für wohltätige Zwecke weitergegeben wird. Es wird auch „Porto mit Herz“ genannt.

Heutzutage erscheinen bei der Deutschen Post jährlich zwei verschiedene Briefmarkenserien dieser Art, deren Erlöse den Verbänden der allgemeinen Wohlfahrtspflege („Für die Wohlfahrt“ und Weihnachtsmarken) zugute kommen. Seit 1949 wurden insgesamt fast 4 Milliarden Stück verkauft. Zu den Wohlfahrtsverbänden gehören zur Zeit AWO, Caritas, Diakonie, DRK, Paritätischer Wohlfahrtsverband und Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland.

kuno_joergerDie Idee zur Einführung der Wohlfahrtsmarken in Deutschland hatte Kuno Joerger. Der damalige Generalsekretär des Deutschen Caritasverbandes war Philatelist und wollte die Wohltätigkeitsmarken des Deutschen Reiches wiederbeleben. Vor allem die ersten deutschen Wohltätigkeitsmarken vom 1. Mai 1919 inspirierten ihn dazu. Dabei handelte es sich um zwei Briefmarken das Kaiserreichs mit dem Bildnis Germanias. Diese Briefmarken wurden nun kurz nach Kriegsende mit dem Aufdruck »5 Pf für Kriegsbeschädigte« versehen für 5 Pfennig mehr als der Nennwert verkauft. Des Weiteren lehnte er seine Idee an die Deutschen Nothilfe und Winterhilfsbriefmarken an, die von 1924 bis 1940 jährlich erschienen. Die Wohlfahrtsmarken sollte nach deren Vorbild ebenfalls jährlich erscheinen.

Philatelistisch gesehen sind die Wohltätigkeitsmarken durchaus eine Besonderheit, da sie in der täglichen Post nur selten vorkommen und der Verkaufszeitraum eingeschränkt ist. Bedarfspost ist daher relativ selten.

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Erste Wohlfahrtsausgabe 1949